Sport Awards 2024

«Krass, wirklich krass!» – das sind die beiden Oberwalliser Nachwuchssportler des Jahres 2024

Schöne Ehre für Lynn Pollinger (St. Niklaus) und Elias Lehner (Bürchen). Die beiden 18-Jährigen gewinnen die Sport Talent Awards Oberwallis. Auch der Persönlichkeitspreis wurde verliehen.

Unvergessen bleiben die Worte des Freestyle-Snowboarders Lehner, der im April in Livigno (ITA) überraschend Junioren-WM-Silber gewann. Auf seine Gefühle angesprochen, meinte der Bürchner: «Krass, wirklich krass!»

Der Wettkampf fand damals unter besonderen Umständen statt. Lehner war Zweiter in der Qualifikation gewesen. Weil das Wetter keinen Final zuliess, wurden die Quali-Ergebnisse gewertet. Auf den Erfolg folgte der Empfang in seinem Dorf, dazu stieg er in den Kadern von Swiss-Ski auf. Lehner war letzte Saison noch ein Rookie im Sichtungskader, neu ist er im Challenger-Team, das unter dem A-Kader positioniert ist.Vor Kurzem hatte der Bürchner die Chance erhalten, in Chur sein Weltcup-Debüt zu geben. Diesmal allerdings war er vom Pech verfolgt. Lehner stürzte im Training und musste aufgeben. Dafür darf er sich neu Oberwalliser Sporttalent 2024 nennen.
Lehner gewann die Auszeichnung vor Giuliano Fux (Ski alpin) und Mathias Juon (Unihockey). Den Titel bekam er am Freitagabend anlässlich der Awards im Zeughaus Kultur in Glis überreicht.

Dieselbe Ehre wurde bei den Frauen Lynn Pollinger (18) zuteil, auch sie eine internationale Medaillengewinnerin. Die Zaniglaser Skialpinistin hatte sich an den Europameisterschaften in Frankreich Silber geholt. Den Erfolg errang sie in ihrer Lieblingsdisziplin Sprint. Im Individual- und Vertical-Rennen wurde sie jeweils Siebte. Daneben gab es für sie im Weltcup diverse Top-Fünf-Rangierungen.Pollinger wurde in Glis vor Nele Sophia Ritler (Leichtathletik) und Gaelle Fux (Badminton) zur Oberwalliser Nachwuchssportlerin des Jahres erkoren.

An derselben Skialpinismus-EM gefiel auch die ein Jahr jüngere Enya Summermatter (17) aus Ried-Brig – sie wurde in Frankreich zweimal Sechste (Vertical und Sprint). Weil das Duo Pollinger/Summermatter im April an der Patrouille der Jugend im Wallis hinter den Italienerinnen Zweite wurde, werden die beiden nun als bestes Oberwalliser Nachwuchsteam des Jahres 2024 gefeiert.Sie gewannen die Wahl vor den zwei U18-Leichtathletik-Teams 4x100-m-Staffel (Vivienne Kreuzer, Lara Jordan, Laura Zimmermann und Ladina Imwinkelried) und 3x1000-m-Staffel (Samuel Ruffener, Juri Wyer und Pascal Amherd).

Spezial-Auszeichnung für Kurt Roten

Der Prix Panathlon für ausserordentliche Dienste am Sport ging diesmal an Kurt Roten aus Leukerbad. Wie sagte der Laudatio-Halter Patrick Grichting: «Wenn es um die Organisation von Veranstaltungen, die Förderung junger Talente oder die Unterstützung von sportlichen Anlässen geht – Kurt ist immer zur Stelle, um zu helfen und zu inspirieren.» In der Tat war und ist eine Sportveranstaltung in Leukerbad ohne Roten undenkbar. Er verfügt über die besondere Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen und eine Atmosphäre des Miteinanders zu schaffen. Ob Skirennen auf Stufe FIS, Europacup oder Weltcup, ob Radrennen wie die Tour de Suisse oder der Giro Donne, ob Schwingfeste oder Mountainbike-Wettkämpfe wie der Swiss Epic oder der Swiss Bike Cup, der Preisträger war immer an vorderster Front aktiv. In jungen Jahren war er zwar Kranzschwinger und Westschweizer Meister im Ringen gewesen, seine Liebe aber galt dem Skirennsport. Kein Wunder, hat er unter anderem Karin Lambrigger, Didier Plaschy und seine Kinder Jörg und Karin Roten gecoacht und begleitet. Die Gene scheinen weitergegeben worden zu sein: Vor Kurzem gewann seine Enkelin Chiara Roten auf FIS-Niveau gleich bei ihrer Premiere, was höchst selten vorkommt.

Der Preis im Behindertensport wurde dem Veloteam verliehen, das mit guten Resultaten unter anderem an den Europameisterschaften in Flandern/Belgien teilnahm. Die Radmannschaft wurde von Michaela Müller, Johannes Bodenmann, Stephan Nanzer und Jan Zenklusen gebildet. (Text Walliserbote 29.11.2024)


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