Panathlon Club Oberwallis - Meeting März 2023
Der Vorstand freut sich, die Clubmitglieder wieder regelmässig für die Monatsmeetings einladen zu können. Zu Gast am 7.3.2022 war der Oberwalliser Augsburger Werner, wohnhaft in Düdingen.
Programmchef Norbert Rittiner führte ein sehr interessantes Gespräch mit Augsburger Werner über dessen Werdegang als Spitzensportler und sein Schaffen als einer der führenden Funktionäre im Schweizer Sport. Werner Augsburger ging als junger Volleyballspieler zum VBC Leysin und durchlief dort eine beispiellose Karriere mit mehreren CH-Meistertiteln, dem Amt als Vizedirektor des Americain College of Switzerland und dazu mit dem Amt als Captain der Schweizer Volleyball -Nationalmannschaft. Anschliessend ging er für acht Jahre in die Privatwirtschaft zu Rossignol, vorerst als Verkaufsleiter und dann als Vize-Direktor.
Bei Swiss Olympic begann Werner Augsburger als Technischer Direktor 1999 seinen Weg als verdienter Sportfunktionär. Dreimal führte er die Schweizerdelegation an olympischen Spielen als Headcoach und Chef de Mission - 2004 in Athen, 2006 in Torino und 2008 in Beijing. Seine Doppelfunktion als Technischer Direktor und als Headcoach an Olympia wurde Augsburger indirekt zum Verhängnis, was 2009zur unfreiwilligen Freistellung durch Swiss Olympic führte. Es ging nicht nur um Selektionen der Athleten/-innen für die Spiele, sondern auch um die Verteilung von Geldern an die Verbände. Werner Augsburger erfuhr nie, warum er bei Swiss Olympic entlassen wurde. Aus dieser Erfahrung machte er auf seinem Weg das Beste daraus: „Veränderungen tun unter solchen Umständen weh, sie öffnen jedoch auch Türen.“
Swiss Hockey engagierte 2009 den erfahrenen Sportfunktionär als Direktor National League. Und dann rief wie aus heiterem Himmel Moskau d.h. die Organisatoren der Olympischen Winterspiele in Sotschi. Die Russen suchten einen Sportlichen Direktor. Werner Augsburger nahm das Angebot an und verlegte seinen Lebensmittelpunkt nach Russland. Die Arbeitsbedingungen erwiesen sich als sehr schwierig: Fehlendes Vertrauen, Abschottung der russischen Verbände, mangelnde Übergabe von Verantwortung an den sportlichen Direktor bewogen Werner Augsburger dazu, nach vier Monaten die Reissleine zu ziehen. Er wollte, nach den gemachten Erfahrungen mit Swiss Olympic, nicht ein zweites Mal Spielball eines Systems werden. Augsburger übte Kritik an das System in Russland: Fehlende Transparenz ermöglichte es, in Sachen Doping bekannte, gesteuerte Wege zu gehen. Die Zeit nach Sotschi 2014 hat des Fehlverhalten Russlands unmissverständlich aufgezeigt.
Back to the roots - im Amt als Director Swiss Volley kehrte Werner Augsburger 2012 für acht Jahre zu seinen Wurzeln zurück.
2016 wagte sich Werner Augsburger an ein Abenteuer. Er bewarb sich für die Stelle des Präsidenten von Swiss Olympic. Er unterlag in dieser Wahl dem Politiker Jürg Stahl.
Werner Augsburger gab beim Panathlon-Meeting seine offene und kritische Meinung zu Olympischen Spielen kund. Sport und Politik sind heute nicht mehr zu trennen. Trotzdem, der Gigantismus, die Vergabe der Spiele an totalitäre Staaten und die mangelnde Nachhaltigkeit waren die Stichworte seiner kritischen Meinung. Und, Augsburger fordert die Entscheidungsgremien auf, die Spiele nach neuen und innovativen Kriterien zu vergeben. Die Spiele sollen den Sportlern/-innen gehören und der Gesellschaft nachhaltig etwas zurückgeben.